Aristophanes

Aristophanes
I
Aristophanes,
 
griechisch Aristophạnes, griechischer Komödiendichter, * um 445 v. Chr., ✝ Athen um 385 v. Chr.; Vollender und bedeutendster Repräsentant der alten attischen Komödie. Von seinen etwa 40 Stücken sind elf erhalten, davon neun aus der Zeit des Peloponnesischen Krieges: »Die Acharner« (425); »Die Ritter« (424); »Die Wolken« (423); »Die Wespen« (422); »Der Frieden« (421); »Die Vögel« (414); »Lysistrate« (411); »Thesmophoriazusen« (411; Die Weiber beim Fest der Demeter Thesmophoros); »Die Frösche« (405); »Ekklesiazusen« (392 ?; Die Weibervolksversammlung); »Plutos« (388). Sie vereinen Figuren aus dem Alltagsleben und der Politik, Philosophen und Dichter (Sokrates, Euripides), Gestalten des Mythos und der Fabel, Tagespolitik und Fantasiegebilde (»Wolkenkuckucksheim«), Derb-Realistisches und zarte Anmut, Vulgarismen und hohe Dichtersprache. Die späten Stücke zeigen im Zurücktreten des Chors und in Ansätzen zu typischen Gestalten den Übergang zur mittleren Komödie.
 
Die Stücke des Aristophanes wurden seit der Renaissance immer wieder übersetzt und bearbeitet (Goethe, R. Hochhuth, P. Hacks). Sie gehören zum festen Repertoire des europäischen Theaters.
 
Ausgaben: Aristophane, herausgegeben von V. Coulon, 5 Bände (2-91923-67).
 
Aristophanes. Sämtliche Komödien, übersetzt von L. Seeger und O. Weinreich (21968).
 
 
A. Lesky: Gesch. der griech. Lit. (31971);
 K. J. Dover: Aristophanic comedy (Berkeley, Calif., 1972);
 
A. u. die Alte Komödie, hg. v. H.-J. Newiger (1975).
II
Aristophanes,
 
griechisch Aristophạnes, Aristophanes von Byzanz, griechischer Philologe, * um 257 v. Chr., ✝ 180 v. Chr.; Lehrer des Aristarchos von Samothrake und Vorsteher der Alexandrinischen Bibliothek, führte die Grundsätze der Akzent- und Interpunktionslehre ein. Sein Hauptverdienst ist die kritische Textherstellung der Werke des Homer, des Hesiod sowie der lyrischen und dramatischen Dichter. Daneben stellte er einen Kanon griechischer Klassiker zusammen.
 
Ausgabe: Aristophanis Byzantii grammatici Alexandrini fragmenta, herausgegeben von J. A. Nauck (1848).

Universal-Lexikon. 2012.

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